(steiri) Die abgelaufene Saison ist für unsere Gewichtheber-Mannschaft fast optimal gelaufen. Mit dem 1. Platz in der Gruppe B der 2. Bundesliga wurde ein nie geglaubtes Ziel für den nachfolgenden Aufstiegskampf zur höchsten Deutschen Liga erreicht.
Nach der Bayernliga-Meisterschaft der Saison 16/17 kündigte der 1. ACR die Mitgliedschaft in der seit 10 Jahren bestehenden Hebergemeinschaft (HG) Regensburg auf. Die finanziellen Ressourcen für den Zweitliga-Aufstieg waren für den ehemaligen Partnerverein zu hoch und somit ging der KSV alleine das Risiko des Aufstiegs in die 2. Bundesliga ein, zumal sich alle bisherigen Akteure dafür aussprachen und mit Claudia Pobig und Stefan Gradl zwei Sportler zu unseren Verein wechselten. Ein wesentlicher Anreiz war zudem, dass unser sportliches Aushängeschild Yasin Yüksel als ehemaliger Kaderathlet von der Sportschule Frankfurt/Oder zu seinem Heimatverein an die Donau zurück kehrte.
Der damals kommissarische Spartenleiter Josef Graf setzte sich sehr engagiert für den Aufstieg ein. In der Folge konnte er mit dem Österreicher Patrick Dürnberger und dem Tschechen Petr Veznik zwei starke Heber für das Ausländerkontingent gewinnen und ab Saisonmitte zudem mit Petr Stransky aus Tschechien einen 120-Punkte-Heber an Land ziehen. Erhebliche finanzielle Anstrengungen waren mit dem Aufstieg und der einher gehenden Aufstockung des sportlichen Equipments (Heber-Stangen, Hantel-Scheiben, visuelle Übertragung, Startgebühren sowie Trainingsanzüge und Trikots) verbunden. Hierfür konnte er zahlreiche Sponsoren gewinnen, der Großteil der Mittel ging aber aus der Vereinskasse.
Überschäumende Euphorie stellte sich nach den eingangs gezeigten Leistungen im ersten Doppelwettkampf und dem anschließenden Sieg im Derby gegen Roding II ein, wenngleich es bei den Akteuren, die nicht zum Zuge kamen, ein wenig rumorte. Bei den Heimkämpfen, die vornehmlich im 1. Halbjahr 2018 in der Städt. Turnhalle an der Prüfeninger Straße ausgetragen wurden (ein Dank hier an die Stadt Regensburg), fanden sich immer knapp 100 Zuschauer ein und der KSV eilte von Sieg zu Sieg und schraubte den Vereinsmannschaftsrekord beim 1. WK auf 556,8 Punkte und am 7. Wettkampftag auf großartige 592,0 Punkte. Höhere Aufmerksamkeit der Printmedien war zu registrieren und sogar das Regionalfernsehen interessierte sich und war oftmals Gast.
Ein Knackpunkt beim Leistungsabfall zum Saisonende war die langanhaltende Verletzung von Yasin Yüksel, der nach dem 7. Wettkampftag pausieren musste und gleichzeitig die Gewissheit der Schwangerschaft bei Claudia Pobig, der wir an dieser Stelle alles Gute wünschen. Diese beiden sehr starken Akteure konnten in der Folge nicht adäquat ersetzt werden, da die Leistungen in der „zweiten Reihe“ doch deutlich abfallen. So konnte zwar der vorletzte Rundenkampf noch knapp mit 2:1 gewonnen werden, aber im letzten Vergleich gab es eine saftige Niederlage gegen den Tabellenzweiten SV Gräfenroda, der seinerseits mit Saisonbestmarke aufwartete. Zwar war der 1. Platz in der Gruppe B der zweigeteilten 2. Bundesliga in trockenen Tüchern und der mögliche Aufstieg in die 1. Bundesliga perfekt, denn neben Speyer II, die nicht aufsteigen können, hatten KSV Grünstadt und wir die Berechtigung dazu.
Graf wirft überraschend hin
In der Woche vor dem Aufstiegskampf am 21.04.18 erklärte Josef Graf, der langjährige Heber-Coach, seinen sofortigen Rücktritt (bereits zum zweiten Mal nach 2012) als Sparten- und Übungsleiter mit der Begründung, dass das Vertrauensverhältnis in der neuen Vorstandschaft zerrüttet sei. Hatte er noch 4 Wochen vorher, nach der Jahreshauptversammlung im März, der Mittelbayerischen Zeitung ein euphorisches Interview gegeben und nun meinte er zu seinem Rücktritt, „das Leben spielt sich nicht in einer Trainingshalle ab“. Ihm schwebte vor, unbedingt in die 1. Bundeliga aufzusteigen, wenngleich die Leistung von knapp 600 Punkten in keinster Weise Erstliga reif ist. Ein weiteres Manko stellte sich in der fehlenden Jugendarbeit dar, die als Grundlage für einen gesunden Verein angesehen werden muss.
Als kommissarischer Spartenleiter fungiert nun 2. Vorstand Yasin Yüksel, der die Mannschaft beim abschließenden Aufstiegskampf betreute.
Mannschaftsrekorde in beiden Teams
Trotz all dieser aufgetauchten Probleme war die abgelaufene Saison für die Gewichtheber des KSV Bavaria Regensburg die stärkste Etappe in der 36jährigen Vereinsgeschichte. Insgesamt 15 Akteure wurden in der „Kampf-mannschaft“ eingesetzt und am 17.02.18 beim Rückkampf in Roding mit 592,0 Punkten neuer Vereinsrekord aufgestellt. Die bisherige Bestleistung rührte mit 485,4 Zählern aus der Saison 90/91. Zur guten Saisonleistung trugen bei:
P. Stransky (124 Relativpunkte), Y. Yüksel (122), P. Dürnberger (112), P. Veznik (102,2), J. Schroll (100), Cl. Pobig (96), L. Nützel (80), A. Tuaev (71,2), B. Tisowski (64), St. Gradl (62), Yv. Beier (51), P. Hölter (41,4), A.-L. Hofbauer (40), N. Debowski (37) und P. Kartascheva (14).
3. Platz für die „Reserve“ in der Bezirksliga
Im Sog der in der 1. Mannschaft gezeigten starken Leistungen entwickelte sich unsere „Reserve“ ausnehmend gut und es gelang ebenfalls am 17.02.18 die bisherige Bestmarke aus der Saison 90/91 um knapp 20 Zähler auf 274,2 Relativpunkte zu schrauben. Zudem erkämpfte sich die 2. Mannschaft den dritten Platz in der Bezirksliga Oberpfalz/Niederbayern. Hierfür wurden an den fünf Wettkampftagen 12 Heber/innen eingesetzt, die folgende Bestleistungen boten: J. Balogh (75,6), A. Tuaev (64,6), B. Tisowsky (61), A.-L. Hofbauer (53), St. Gradl (50), Yv. Beier (47), N. Debowski (42), Ch. Wang (40), St. Schmid (36), P. Kartascheva (31), S. Summerer (28) u. B. Rank (12,5).